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Weihnachtsmomente

Weihnachtsmomente

raphaela soden

Manchmal stolpere ich beim Scrollen durch meine Social Media Feeds auf etwas, das wie ein Blitz in mich einschlägt. Ein Lied, ein Video, ein Meme, ein Bild, ein Text.

Ein Aha-Moment für mein queeres Herz, meine Sehnsucht, meine Hoffnung.

Plötzlich kann ich anders, größer, heiler von mir denken.

Weil da etwas ist, woran ich mich anknüpfen kann, wo ich vorkomme, in dem ich etwas von meiner Erfahrung gespiegelt finde. Das ist für mich als queere Person in dieser Welt, in dieser Kirche keine Selbstverständlichkeit.

Oft genug fließen dann Tränen über mein Gesicht.

Und weil es an Weihnachten um Menschwerdung geht und es etwas mit Menschwerdung zu tun hat, wenn ich größer und heiler von mir denken kann, wird in diesen Momente oft ein bisschen Weihnachten in mir.

Hier findest du ein paar dieser Dinge, die mir Weihnachten ins Herz bringen. Manchmal auch mitten im August.

Vielleicht auch dir?

1.

Ich möchte, als die Person, die ich bin und immer wieder werde, anwesend sein können. In dieser Welt. In dieser Kirche. In Bethlehem. G*tt hat mich gemacht. Und siehe es war sehr gut. Was bringt dich nach Bethlehem?

2.

Ein Tisch, an dem alle Platz haben. Auch ich. Ein Tisch, an dem alle willkommen sind, so wie sie sind. Auch ich. Ein Tisch, an dem alle gesehen werden, wie sie sind. Auch ich. Ein Tisch, an dem alle zählen. Auch ich. Ein Tisch, an dem es genug für alle gibt. Auch für mich. Ein Tisch, an dem allen vergeben wird. Auch mir. Vergeben, dass ich überhaupt denken konnte, nicht willkommen sein zu können.

3.

Übersetzung:

Schaf mit weißem Fell mit besorgtem Blick auf Jesus: „Was ist ihm zugestoßen?“ Schaf mit regenbogenfarbenem Fell: „Er stand zwischen mir und der Kirche.“

4.

Übersetzung:

Oben: Schaf mit weißem Fell zu Schaf mit regenbogenfarbenem Fell: „Entschuldigung, aber du bist hier einfach nicht willkommen.“ Unten: Schaf mit weißem Fell: „Hey, wo ist Jesus hingegangen?“

5.

Schaf mit weißem Fell zu Jesus: „Whoa! Whoa! Whoa! Warte mal! Sie war nicht verloren. Wir haben sie rausgeworfen!“ Jesus: Ich weiß! Und ich habe them gefunden.“

6.

Manchmal ist es unendlich schwer, den lauten nie verstummenden Stimmen um mich herum, und denen, die sich schon von klein an in mich eingewütet haben, zu widerstehen.

„Wenn du mich gemacht hast, warum hassen sie mich? Ich war niemals so frei [wie jetzt]. Warum sollte ich das wegbeten? […] Ich weiß wirklich nicht, ob ich es richtig mache, aber seit ich echt bin, bin ich lebendig geworden. Ich glaube, du würdest das auch sagen.“

[...]
The voices are loud
They're saying I'm dirty and going to hell
I'm starting to think I am screwed up as well
I just wanna know if if s true

Oh I just wanna know, I just wanna know

Are you making
Space for my saving?
Or am I breaking?
Should I
If you made me
Why do they hate me?
Never been this free
Why would I pray it away
Pray it away?

Dear anyone
I'm not really sure if I'm getting it right
But since I've been real I've been coming alive
I think that you'd say the same too 


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